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"Ende der Zeitzeugenschaft?"



Elie Wiesel: "Ich stelle mir immer vor, dass wir in ein paar Jahren den letzten Überlebenden finden."

Jorge Semprún: "Das ist eine Zwangsvorstellung. [...] Ich stelle mir ein Fernsehteam vor, das anreist und sagt: Mein Herr, meine Dame, Sie sind der letzte Überlebende. Was tut er? Er bringt sich um."

Elie Wiesel: "Nein, ich stelle mir lieber vor, dass man ihm Fragen stellt, alle Fragen dieser Welt. Wirklich alle. Und er wird sich die Fragen anhören. Und danach wird er die Achseln zucken. Man wird ihn fragen: Nun? Und er wird schweigen. Ein fruchtbares Schweigen immerhin. Der Letzte. Ich möchte nicht der letzte Überlebende sein."

Jorge Semprún: "Ich auch nicht."



Bereits 1995 diskutieren die KZ-Überlebenden Elie Wiesel und Jorge Semprún über die letzten Zeitzeug*innen. 25 Jahre danach richten die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und das Jüdische Museum Hohenems mit der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ den Blick auf die wechselvolle Geschichte der Zeitzeugenschaft und ihre unterschiedlichen Formen.

Damit Sie auch während der durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie bedingten Schließung die Ausstellung entdecken können, haben wir einen Teil online gestellt.

Zusammen mit dem Jüdischen Museum Hohenems beleuchtet die KZ-Gedenkstätte die Geschichte der Zeitzeugenschaft, die komplexen Beziehungen zwischen Zeitzeug*innen und Gesellschaft, ihre Rolle seit 1945. Im Zentrum der multimedialen Ausstellung stehen die Überlebenden und ihre Erzählungen, die eigenen dramaturgischen und kommunikativen Spielregeln unterliegen und in zahlreichen videografierten Interviews erhalten sind. Wir fragen aber auch, unter welchen Bedingungen die Interviews entstanden sind und wie wir in Zukunft mit ihnen umgehen wollen.

Impressum

Ende der Zeitzeugenschaft?

25. September 2020 bis 6. Juni 2021

Eine Ausstellung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und des Jüdischen Museums Hohenems, gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ)

Projektleitung, Kuratorin | Project Lead, curator:

Anika Reichwald (Hohenems)

Ko-KuratorInnen | Co-curators:

Johannes Lauer, Julius Scharnetzky, Christa Schikorra, Jörg Skriebeleit (Flossenbürg);

Miriam Bürer, Hanno Loewy (Hohenems)

Wissenschaftliche Recherche | Scientific research:

Matthew Rosenblatt, Annika Scharnagl (Flossenbürg);

Orsolaya Bodony, Franziska Völlner, Fabian Wimmer (Hohenems)

Ausstellungsgestaltung, Design | Exhibition design:

Roland Stecher, atelier stecher (Götzis)

Ausstellungsgrafik | Graphic design:

Thomas Matt, atelier stecher (Götzis)

Archiv und Objektbetreuung | Archive:

Annabelle Lienhart (Flossenbürg)

Übersetzung | Translation:

Lilian Dombrowski (Ra‘anana)

Ausstellungsaufbau | Installation:

Technische Abteilung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

AV-Technik | AV installation:

Dietmar Pfanner (Andelsbuch)

AV-Bearbeitung | AV editing:

Milan Loewy (Wien)

Glasarbeiten | Glass works:

Längle Glas-System GmbH (Götzis)

Acrylarbeiten | Acryl works:

blenke design (Hohenems)

Metallarbeiten | Metal works:

Heinz Duwe Schlossmeister (Mäder)

Holzbau | Wooden works:

Raidl GmbH Tischlerei (Mäder), Schreinerei Preisinger (Flossenbürg)

Beschriftung und Drucke | Foil cutting and printing:

Elograph (Götzis), Regler Druckzentrum GmbH (Altenstadt)

Formteile | Mouldings:

Gunz CNC Fertigung (Dornbirn)

Malerarbeiten | Paint works:

Schreinerei Preisinger (Flossenbürg)

Drucksorten | Printing matters:

Thurnher Druckerei GmbH (Rankweil)

Diese Ausstellung wurde großzügig gefördert durch | This exhibition was generously sponsored by

Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ)

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, Wien
Collini, Hohenems

Zukunftsfonds der Republik Österreich, Wien


Stadt Hohenems
Vorarlberger Landesregierung, Kultur
Verein zur Förderung des Jüdischen Museums Hohenems
Bundeskanzleramt | Kunst und Kultur, Wien